Beinahe hätte ich diesen Beitrag wieder “fast DIY-Never-Ending-Story” genannt – vielleicht sollte ich so eine Kategorie einrichten – denn nichts anderes ist dieses Tischchen aus einer Holzscheibe. Seit Monaten werkle ich schon an der Fertigstellung des Beistelltischerls. Dieses Mal hat es nicht unbedingt daran gelegen, dass ich nicht hätte wollen; woran es dann gelegen hat ist ganz einfach umrissen
Mir sind bei diesem Projekt nämlich die Wiener Lärmbestimmungen in die Quere gekommen. Da ich ja unter der Woche einer Vollbeschäftigung nachgehe, habe ich mich sehr gefreut, dass ich am Wochenende nun im Schrebergarten auch mal größeres Gerät, wie Schleifmaschine, Stichsäge u.ä. einsetzen kann. Als wir aber das erste Mal an einem Samstag Nachmittag den Rasenmäher im Einsatz hatten, haben wir erfahren müssen, dass wir ab Samstag Mittag aufgrund von Lärmbestimmungen keine solche Geräte mehr verwenden dürfen. Tja, und da war mein Traum von einer Art Outdoor-Werkstatt im Garten ausgeträumt.
Aber hey, es wär ja nicht ich, wenn ich mich von so Bestimmungen aufhalten lassen würde. Und nein: ich verstoße nicht einfach gegen die Regeln. Aber, ich bin halt ein paar Mal früher am Freitag ausm Büro raus, um bis zum Sonnenuntergang im Garten an meiner Holzscheibe zu schleifen. Und das Ergebnis kann ich euch heute zeigen:
Und so bin ich vorgegangen:
Die Holzscheibe lag ursprünglich ungeschützt im Garten rum. Nachdem ich sie vorm Regen gerettet habe, habe ich sie so 2 Monate lang trocknen lassen. Nachdem die Scheibe dann ein wenig instabil gewirkt hat, habe ich sicherheitshalber Holzleim* in die Ritzen gegeben. Manch andere Stellen, wie Unebenheiten und kleine Ritze habe ich mit Holz-Reparatur-Spachtel* ausgebessert.
Nachdem das alles getrocknet war, konnte ich mit meiner neuen Schleifmaschine* ans Werk gehen. Um zum richtigen Ergebnis zu gelangen, müsst ihr euch von grobem Schleifpapier zu feinem hinarbeiten. Nach langem schleifen, schliefen, schleifen und noch mal schleifen war ich irgendwann mal mit der Oberfläche zufrieden.
Bevor ich nun mit Lack die Oberfläche fixiert habe, habe ich alles sorgsam von Staub befreit. Das geht am besten mit einem leicht feuchtem Tuch oder gar mit Aceton. Den Klarlack habe ich dann in mehreren Schichten aufgesprayt, damit ich auch sicher jede Stelle erwische.
Gerade was Schleif- und Lackierarbeiten betrifft solltet ihr immer im Freien arbeiten. Und selbst da ist ein Mundschutz sehr zu empfehlen. Ich hab da öfters mal darauf vergessen und mir dann mit einem Schal o.ä. geholfen.
Nachdem alles trocken war – was sehr schnell geht – habe ich nur noch die Tischfüße, die ich dankenswerterweise von The Hairpin Leg Co.** als PR Sample zur Verfügung gestellt bekommen habe, montieren. Das war dann die wohl leichteste Übung. Ich habe dazu Löcher vorgebohrt und dann mithilfe der mitgelieferten Schrauben die Füße auf der Unterseite der Holzscheibe montiert.
So einfach das alles jetzt im Nachhinein klingt, hat es doch über 5 Monate gedauert bis die Idee eines Holzscheibentischchens in meinem Wohnzimmer Realität wurde. Umso mehr freue ich mich jetzt über das Ergebnis!
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8 comments
Die lange, häppchenweise Arbeit hat sich definitiv gelohnt. Der Tischs sieht super aus. 😀
Danke dir <3
wow ! der Tisch gefällt mir sehr
die Kombination aus Holz und Metallbeinen hat was
lieben Gruß
Uta
Danke, Liebe Uta 🙂
Was sind denn das für unmögliche Maßnahmen gegen Lärm? Samstag ist doch wohl ein normaler Tag… Immerhin wurde ich da regelmäßig mit Vorlesungen gequält, also wird man wohl auch etwas basteln dürfen, finde ich 😉 Aber meine Nachbarn sind eh super und haben auch nie was gesagt, wenn ich sonntags Nägel in die Wände haue.
Für den Tisch hat sich deine Mühe aber echt gelohnt. Hätte ich doch auch so eine Scheibe zur Verfügung…
Liebe Grüße
Hi Tabea!
Oh ja, da hast du recht! Die Regeln stammen noch aus einer Zeit…(so genau will ich da drüber gar nicht nachdenken)… Aber ich habe gehört, dass geplant ist die Regeln zu überdenken – na du kannst du dir wahrscheinlich vorstellen was das heißt: Das kann dauern ;(
Danke für das Kompliment – ich hab mich auch soooo gefreut, wie ich die Scheibe entdeckt habe.
Liebe Grüße, Karin
Liebe Karin,
habe gerade deinen Holztisch auf handemade Kultur gesehen! Das ist ein wunderschönes Teil geworden und ja, gerade weil das Holz so lange im Garten lag. Genau der Riss macht den Tisch erst zu dem, was er ist, aber das weißt du ja selbst. Ich hatte wohl einen Holzwurm unter meinen Vorfahren, soll heißen, ich greife auch gerne zur Säge :)!
Viele liebe Grüße aus Kärnten
Elisabeth
Hallo Elisabeth,
schön, dass du meinen Blog entdeckt hast. ich hoffe du kommst jetzt öfters mal vorbei 🙂
Ich liebe Holz auch; mir fehlt nur leider die Werkstatt dazu; Holz lässt sich ja nicht immer so leicht im Wohnzimmer verarbeiten. ABER: Ich mach im Jänner einen Kurs zum Thema Holz verarbeiten. Da freu ich mich schon drauf – werde hier sicher darüber auch berichten.
Liebe Grüße aus Wien,
Karin