Diese Woche war eine wirklich gute Woche was den Abschluss von langjährigen Projekten betroffen hat: Ich hatte meine Sponsion, in der Wohnung Vorhänge und Lampen nach fast 4 Jahren ausgetauscht und ich habe mir rund 40cm meiner Haare abgeschnitten. Whaaat? 40cm? Ja! Aber lasst mich die Woche von vorne rekapitulieren:
Sponsion
Mit meiner Sponsion (für alle nicht ÖsterreicherInnen: die akademische Feier zum Abschluss des Magisterstudiums) und der dazugehörigen Sponsionsfeier ging die Ära Zweitstudium nun auch ganz offiziell zu Ende. Vor rund 6 Jahren habe ich mir eingebildet neben meinem Vollzeitjob auch noch ein Publizistik-Studium an der Uni Wien zu absolvieren. Am Beginn war (zumindest mir) nicht unbedingt klar ob ich es bis zum Abschluss durchziehen würde, aber wer mich kennt weiß, dass es eigentlich nie in Frage gekommen wäre es nicht zu tun. Wer sich nun fragt wie es ist neben dem Job auch noch zu studieren, egal in welcher Form – sei es FH oder Uni (ich hab ja nun schon beides gemacht) – die Antwort lautet immer gleich: Es ist nicht leicht, aber machbar. Ihr werdet ein großes Maß an Ehrgeiz investieren müssen und euch auch bis zu einem gewissen Grad ausbrennen. Zumindest ist es mir bei beiden Studien so gegangen. Nachdem ich letzten November meine Abschlussprüfung hatte habe ich mehr als einen Monat lang fast nur noch „funktioniert“. Ich war richtig ausgebrannt und habe viel Zeit für mich gebraucht. Nach außen zeigt man das vielleicht nicht immer so, aber es war so. Ich will euch nicht entmutigen dasselbe zu tun – im Gegenteil – aber seid euch bewusst auf was ihr euch da einlässt. Ein Studium sollte man auch ernst nehmen und nicht unbedingt nur das Minimum investieren – sonst hätte man es auch gleich sein lassen können.
Wohnungsbaustelle
Wie ihr ja schon wisst habe ich mir meine jetzige Wohnung vor fast 4 Jahren gekauft. Crazy, wie die Zeit vergeht. Auch wenn ich es eigentlich gut und richtig finde, dass meine Wohnung nie fertig sein wird, da eine Wohnung meiner Meinung nach lebendig, also wandelbar bleiben soll, ist es schon eine Schande, dass ich es fast 4 Jahre lang nicht geschafft habe manch Lampen und die Vorhänge auszutauschen. Ich rede davon, dass auf der Lampe im Wohnzimmer noch immer das Malerkrepp, das der Vorbesitzer dort angebracht hatte, klebte. Mein Hauptproblem beim Projekt Lampen- und Vorhangtausch war, dass ich Altbauhöhe habe und keine hohe Leiter besitze. Also, wollte ich alle Lampen und Vorhänge besorgen, eine Leiter ausborgen und alles auf 1x austauschen. Tja, vorgenommen, aber nie umgesetzt, nennt man den Status – bis vor ein paar Tagen. Nachdem ich endlich die Sachen gefunden hatte, die mir gefallen und ich alles zusammen hatte, konnte es an die Umsetzung gehen. Tja, wenn es so einfach gewesen wäre – aber ich will die Geschichte nun abkürzen: Für ein paar Stunden hatte ich keinen Strom in der Wohnung; der Notdienst hat alles repariert und nun hängt und funktioniert alles. Ich bin mega happy mit dem Ergebnis – und das zählt.
Hier die neue Lampe im Wohnzimmer:
Haare spenden
So, und nun endlich zu den Haaren: Die liebe Ina von Keksi-liscious hat mich vor rund 2,5 Jahren darauf aufmerksam gemacht, dass es die Möglichkeit gibt die eigenen Haare für Perücken für Kinder, die durch Krankheit ihre Haare verloren haben, zu spenden. Nachdem ich echt faul bin, was meine Haare betrifft und so und so nur 1x im Jahr zum Friseur gehe – wenn überhaupt – dachte ich mir damals, dass ich das doch locker auch machen kann. Also habe ich mir vorgenommen ein weiteres Jahr die Haare für einen guten Zweck wachsen zu lassen. Zum damaligen Zeitpunkt war ich schon wieder ein halbes Jahr nicht schneiden. Da es sich aber erst ab 27cm auszahlt zu spenden und eigentlich 40-45cm ideal wären, und ich nacher keine Kurzhaarfrisur haben wollte, habe ich die Haare nun tatsächlich seit April 2014 wachsen lassen. Jeder Zentimeter zählt schließlich. Aber diese Woche war es nun soweit und ich habe bis zu 42cm gelassen. Und: es war überhaupt nicht schwer. Ich bin so glücklich über die neue Frisur und hoffentlich kann ein weiteres Kind mit meinen Haaren ein wenig glücklicher gemacht werden.
Warum ich das gemacht habe? Nun, ich hatte immer ‘schöne’ Haare. Immer unkompliziert und lang. Als Kind war es sogar so, dass man mir ständig gesagt hat, wie schön meine Haare sind. Witzigerweise haben immer alle anderen geglaubt, dass ich mich über meine Haare identifiziere. Habe ich aber nie getan. Im Gegenteil: Mich hat es teilweise sogar gekränkt, dass ich immer auf die schönen langen Haare reduziert wurde. Ich kann mich daran erinnern, dass ich mich gefragt habe, ob meine Haare das einzig schöne an mir sind. Das führte dann auch zu einer Trotzreaktion mit 15 Jahren: ich hab mir die Haare auf ca. 7cm abschneiden lassen. Okay, das war definitiv ein Fehler – stand mir nämlich gaaaaar nicht. Und meine Faulheit, was das Haareschneiden betraf hat sich dann wieder ausgezahlt, weil ich sie einfach mal wieder 2-3 Jahre wachsen lassen konnte, ohne darüber nachzudenken.
Als ich also eben auf diese Perückenaktion aufmerksam wurde ist mir all dies wieder eingefallen und ich habe mich gefragt wie es mir gegangen wäre, wenn ich meine Haare komplett verloren hätte; wenn sie mir nicht einfach wie Unkraut gewachsen wären. Ehrlich gesagt: Ich wollte es mir nicht einmal ausmalen. Mir also 3 Jahre lang die Haare wachsen zu lassen, so dass sie mir schon richtig am Nerv gehen, ist nichts gegen das Schicksal von kranken Kindern.
Auf www.diehaarspender.at/ findet ihr alle Infos – wer keine Haare spenden kann/will, kann auch ganz einfach Geld für die Produktion der Perücken spenden. Wenn ihr noch mehr aktuelles erfahren wollt, könnt ihr auch die Facebook-Seite liken oder der Gruppe der SpenderInnen beitreten.
P.S. Ich habe diese Woche auch noch Flüge für Island gebucht, aber mehr dazu dann auf meinem Reiseblog: Travel with Karin.