Vor rund zwei Jahren habe ich mir eine schwarze sommerliche Kimono-artige Stoffweste mit weißer Stickerei in Australien gekauft, die ich einfach lieeeebe. Denn, ich trage gerade auch im Sommer gerne etwas Lockeres über den Schultern. Da aber schwarz nicht immer passend ist und ich auch gerne unterschiedliche Styles trage, habe ich den Kimono einfach nachgenäht. Und zwar genauso unkompliziert, wie auch schon mein Bali-Kleid.
Ich habe aber heute keine komplette Anleitung, sondern mehr Beschreibungen, wie die Details, wie Saum, Ärmel und Taschen unterschiedlich verarbeitet werden können. Die Anleitungen sollen dir dabei helfen selbst so ein Projekt nach deinen Vorstellungen umzusetzen. Besonders bei der Kantenverarbeitung gibt es ja viele verschiedene Möglichkeiten, die ich dir hier zeigen will.
Fast alles habe ich mit meiner Overlock genäht. Ich habe guter Erfahrungen mit so einer ähnlichen Maschine*:
Kantenverarbeitung
Generell gilt, dass es auf den Stoff ankommt, wie die Kanten am besten verarbeitet werden. Bei einem recht steifen Stoff würde ich einen Beleg oder ein Schrägband (wie bei diesem Projekt) an der Kante verarbeiten. Für einen sommerlichen Kimono würde ich aber eh keinen solchen Stoff verwenden, sondern eher einen leichteren.
Bei dem lila Kimono, der aus einem leichten Baumwollstoff aus Bali gearbeitet ist, habe ich die Halsausschnittkante doppelt umgebogen und abgesteppt. Das ist zwar bei der Schulternaht ein wenig tricky, aber wenn du langsam arbeitest, dann bekommst du das schon sauber hin.
Bei den durchsichtigen Stoffen arbeite ich gerne mit der Overlock*. Das einfache Einsäumen verhindert das weitere Ausfransen und darüber hinaus fällt die Kante auch sehr schön locker. Eine weitere Möglichkeit wäre es auch mit einem Kontrastgarn zu nähen – das stellt dann auch noch eine schöne Verzierung dar. Ich habe mich bei meinen Projekten dieses Mal aber eher an Ton in Ton Garn gehalten.
Saumverarbeitung
Bei Stoffen mit einer vorgefertigten Spitzen-Kante kannst du diese gleich als Saumabschluss nutzen und musst dir so erst gar keine großartige Saumverarbeitung überlegen, sondern kannst diese gleich am Ende deines Schnittmusters positionieren. Der blaue Spitzenstoff, den ich übrigens in Bangkok gekauft habe, hat sogar schon eine Art gewellte Overlock-Naht gehabt, die ich gleich genutzt habe.
Wenn dein Stoff keine solche Kante vorweisen kann, kannst du auch hier am besten mit der Overlock arbeiten. Ich rate davon ab die Kante umzubiegen, da so eine Naht das Ganze steif machen kann. Bei einem sommerlichen Kimono willst du aber eher, dass der Saum locker fällt. Eine Overlock-Naht gewährleistet dies am ehesten.
Ärmelverarbeitung
Beim Ärmelabschluss verhält es sich so wie beim Saum. Positioniere den Ärmelschnitt so, dass du eine fertige Saumkante gleich nutzt oder wähle auch wieder eine Overlock-Naht.
Taschenaufsatz
Ich mag Taschen sehr gerne, nur nicht überall machen Sie sich gut. So finde ich, passen sie nicht so gut bei durchsichtigen Stoffen. Aber bei dem lilanen Kimono habe ich eine Tasche aufgesetzt. Dafür habe ich wieder die fertige Spitzenkante genutzt und die anderen 3 Kanten umgebogen und niedergesteppt.
Ich hoffe die Detail-Anleitungen helfen dir nun auch deine eigenen sommerliche Kimono umzusetzen. Eine Freundin hat es mir schon nachgemacht und ist auch ganz begeistert, wie einfach es geht. Aber Achtung: Massenproduktions-Gefahr. Ich habe in der Zwischenzeit sogar schon meinen 4. sommerlichen Kimono genäht.
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