Ich gebe zu: Die Birne ist nicht mein bevorzugtes Obst und demnach habe ich auch nicht so den Drang dazu mir im Alltag Birnen zu kaufen. Aber: Wir haben jetzt einen Birnenbaum im Schrebergarten und da einen recht großen Birnenertrag. Also, hab ich mich in der Verarbeitung von Birnen probiert, wobei folgende 3 köstliche Rezepte rausgekommen sind; oder wie man wahrscheinlich im Kulinarik-Jargon sagen würde:
Dreierlei von der Birne
Frühstücksjoghurt mit Birnenmus, Birnensaft und Birnengalette
Frühstücksjoghurt mit Birnenmus
Ich mache mir zum Frühstück gerne ein einfaches Joghurtgemisch. Dabei nehme ich als Basis meist ein leeres Joghurt (wie man bei uns in Österreich gerne für ein Naturjoghurt sagt) oder ein Vanillejoghurt. Diesem gebe ich meist eine Hand voll Haferflocken und ca. 2 EL Leinsamen hinzu. Entweder ich schneide mir dann noch eine kleine Hand voll Trockenfrüchte hinein, gebe 1-2 EL Marmelade hinzu oder verfeiner das Ganze mit einem Kompott oder Mus. Dank der Birnenernte habe ich dieses Mal Birnenmus zur Hand gehabt.
Das Mus macht ihr so:
Ihr schält eure Birnen und entfernt das Gehäuse, genauso wie unschöne Stellen und schneidet das schöne Fruchtfleisch in kleine Stücke. Diese bedeckt in einem Topf gerade mal so mit Wasser (eher weniger, also zu viel Wasser) und kocht das ganze weich – je nach Birnenart kann das auch ein wenig dauern. Sobald die Birnen weich sind könnt ihr mit einem Stabmixer das ganze zu einen Mus zerkleinern, oder, wenn ihr auf Stückchen steht, ihr lasst es so. Dann ist es eher ein Kompott als ein Mus. Und je nach Geschmack, könnt ihr das Birnenmus noch mit Zucker, Honig oder Ahornsirup süßen. Ich habe in meinem Fall Birkenzucker genommen.
Birnensaft:
Nachdem ich erst letztens das erste Mal erfolgreich Apfelsaft gemacht habe – das Ergebnis will ich demnächst eh noch mit euch teilen – habe ich mir gedacht, dass das mit dem Birnensaft nicht viel anders funktionieren kann. Und so war es dann auch.
So macht ihr Birnensaft ohne Entsafter:
Die Birnen wieder schälen und von nicht so schönen Stellen befreien. Grob schneiden und mit Wasser bedeckt in einem großen Topf erwärmen – nicht zum Kochen bringen; ich habe nämlich nachgelesen, dass wenn man sie zu heiß kocht die Nährstoffe flöten gehen; also sind wir brav und machen das nicht ;). Bei leichter Hitze also so lange “köcheln” lassen bis die Birnen weich sind. Die Masse nun in ein mit einem Kochtuch ausgelegtem Sieb leeren – nicht vergessen einen Topf zum Auffangen des Saftes drunter stellen. Nachdem das Ganze heiß sein wird, es einfach so stehen lassen; der Saft tropft dann schon von alleine in den Auffangtopf. Sobald die meiste Flüssigkeit durch das Tuch durchgegangen ist, den Rest noch gut ausdrücken – da geht nämlich noch viel raus – und den Saft wieder erwärmen. Nun wieder mit gewünschter Süße verfeinern – ich habe wieder Birkenzucker genommen; normaler Zucker geht natürlich auch – und falls ihr den Saft haltbarer machen wollt, empfiehlt es sich Zitronensäure hinzuzugeben (ca. 1 TL pro Liter Saft). Schmeckt alles ab und leert den Saft dann in zuvor im Ofen erhitzte Flaschen. Alles noch im heißen Zustand verschließen und an einem kühlen Ort aufbewahren.
Birnengalette:
Die Birnengalette scheint das komplizierteste Rezept der dreien hier zu sein, ist es aber gar nicht. Ihr braucht einfach nur einen Teigboden und das war’s schon mit dem einzig ein wenig aufwendigerem.
So funktioniert’s:
Für den Boden macht ihr einen Mürbteig indem ihr 150g Mehl, 100g Butter und 50g (Staub-)Zucker sowie einem Ei glatt zusammenknetet. Den Teig für ca. 1 Stunde in den Kühlschrank geben. Die ExpertInnen unter euch haben sicherlich gemerkt, dass das die halben Mengen des klassischen 300-200-100 Mürbteig-Rezeptes sind.
Die Birnen schält und entkernt ihr. Die nicht so schönen Stellen auch wieder wegschneiden. Die Birnenspalten dann mit einer Hand voll Zucker und ca. 3 EL Öl oder geschmolzener Butter verrühren.
Nachdem der Teig geruht hat, rollt ihr ihn dünn, kreisförmig aus und legt in die Mitte die Birnenspalten. Den ca. 7cm überbleibenden Rand klappt ihr über die Birnen ein. Die Galette nun in den vorgeheizten, nicht zu heißen Ofen geben und ca. 30min goldbraun backen. Ihr wisst ja schon, dass ich einen Gasherd ohne Temperaturangabe habe. Passt also die Zeit und Temperatur an eure Ofen-Gegebenheiten an. Vorm Servieren noch mit Staubzucker berieseln
Habt ihr noch weitere einfache Birnenrezepte, die ihr mir empfehlen wollt? Hinterlasst sie mir gerne in den Kommentaren – wär ja nicht so, dass nicht noch massig Birnen da wären 😉
2 comments
Du magst Birnen nicht? Ich liebe das Zeug!!! Leider tragen unsere Bäume dieses Jahr kaum wegen des späten Frosts im Frühjahr 🙁
Also das Birnenmus mache ich so ähnlich auch – gerne einfach nur Birne und Zimt oder noch ein paar Rosinen dazu. Und genau wie du esse ich das dann zu Naturjoghurt oder auch zu Grießpudding 🙂
Saft trinke ich aber eher nicht und nach Kuchen steht mir gerade auch nicht der Sinn. Aber gebacken mit Nüssen und Honig schmeckt Birne auch super – oder unter einem Streuselteig begraben.
Liebe Grüße
Naja, nicht mögen ist vielleicht zu streng; ich greif nur eher zu anderem; aber vielleicht sollte ich das jetzt ändern, da ich so gute Erfahrungen beim Verkochen gemacht habe. Das mit Nüssen und Honig klingt super. Ich hab mir schon überlegt die Galette noch einmal zu machen, aber eben Nüsse hinzuzugeben. Das schmeckt sicher auch super.
LG karin